Wiebke Siem

Installationsansicht im Labor, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf 2016

Der Traum der Dinge

Wiebke Siem, Trägerin des Goslarer Kaiserrings 2014, setzt sich in ironischen Brechungen mit der künstlerischen Moderne auseinander. In der Vergangenheit lag der Fokus ihres Werks auf Formen des Sammelns und Präsentierens. Objekte wurden in Reihungen und auf Regalen ausgestellt wie im Museumsarchiv oder in Warenauslagen.

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Günther Uecker

Installationsansicht im Labor, Foto: Achim Kukulies

Briefe an einen Unbekannten

Schreiben ist im Werk von Günther Uecker von essenzieller Bedeutung. Die Schrift als sprachlicher Ausdruck steht bei ihm oftmals gleichberechtigt neben seinen bildkünstlerischen Arbeiten. Dabei nehmen Ueckers „Briefe“ wie etwa die Installation Brief an Peking von 1994 eine besondere Stellung ein: Auf 19 bemalten und beschriebenen Leintüchern, die wie Wäsche an Leinen hängen, manifestiert sich Ueckers Blick auf China.

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Katharina Hinsberg

Installationsansicht: Katharina Hinsberg: Feldern (Farben), K20 Grabbeplatz, Labor, 04.09.2014 - 11.01.2015, Foto: Achim Kukulies, © VG Bild-Kunst, Bonn 2014

"Feldern (Farben)"

Die raumfüllenden Installationen der Künstlerin Katharina Hinsberg (*1967 in Karlsruhe, lebt und arbeitet auf der Raketenstation Hombroich bei Neuss) verhandeln Aspekte der Malerei oft als anschauliches, bewegliches Gefüge, bei dem Maßgaben des Raumes, Setzungen der Künstlerin und Handlungen des Publikums in eins gebracht werden. So entstehen Raumkonzepte, welche die Wahrnehmung des Ausstellungsraums grundlegend verändern und dabei oft im Kontrast zum flüchtigen und fragilen Charakter der verwendeten Materialien stehen.

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Olafur Eliasson

Installatonsansicht im K20, Foto: Achim Kukulies

Dein Ausstellungsguide

In direkter Anlehnung an die Ausstellung Kandinsky, Malewitsch, Mondrian – Der weiße Abgrund Unendlichkeit (bis 6. Juli 2014) entwickelt der Künstler Olafur Eliasson in Zusammenarbeit mit der Kunstsammlung ein ungewöhnliches Projekt, das auf überraschende Weise den Besucher auf die Ausstellung vorbereitet. In der Verschmelzung von raumgreifender Installation und digitaler App eröffnet Eliasson einen Erfahrungsraum – ein Exploratorium, das der fortschreitenden Mumifizierung unserer Sinne durch die alltägliche Flut von Bildern und Informationen entgegentreten soll.

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Zilvinas Kempinas

Studio Zilvinas Kempinas, 2013, © VG Bild-Kunst, Bonn 2013, Foto: Zilvinas Kempinas

DARKROOM

Für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen hat Kempinas eine neue Installation geschaffen, bei der – in rotes Licht getaucht – Objekte und Strukturen wie Bilder in der Dunkelkammer eines alten Fotografen erscheinen. Die Assoziation verweist auf einen Zustand zwischen Auflösung im Licht und Materialisierung an einem geheimnisvollen Ort. Die Klarheit der Formen aus Aluminium und Videobändern verbindet sich mit irritierenden Erfahrungen.

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Dingfest

"Dingfest": Hände betasten eine Skulptur von Leunora Salihu, Foto: Wilfried Meyer

Tastbare Skulpturen

"... wie die Malerei durch das Auge, so sollte die Plastik durch die Hand als etwas Abtastbares wahrgenommen werden können", postulierte Ewald Mataré 1928. Parallel zur Ausstellung Die Bildhauer. Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute lädt das Labor zum Berühren ausgewählter Skulpturen von Hede Bühl, Tony Cragg, Hubert Kiecol, Ewald Mataré, Wilhelm Mundt und Leunora Salihu ein. Denn besonders plastische Werke fordern aufgrund ihrer Formgebung sowie ihrer Material- und Oberflächenbeschaffenheit oft geradezu dazu heraus, sie durch Ertasten zu erkunden – ein Reiz, dem man in Museen aus konservatorischen Gründen in der Regel nicht folgen darf.

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Tómas Saraceno

Labor Tómas Saraceno, Foto: Achim Kukulies, © Tomás Saraceno

Mit seinen "realisierbaren Utopien" eines Städtebaus der Zukunft trotzt der argentinische Künstler Tomás Saraceno traditionellen Vorstellungen von Raum, Zeit und Schwerkraft. Seine Arbeiten bewegen sich an den Schnittstellen von Kunst und Architektur, Ingenieurwesen, Natur- und Sozialwissenschaft. Inspiriert von visionären Vordenkern wie Yona Friedman und Buckminster Fullers entwirft er Cloud Cities – schwebende Zellstädte, die sich wie Wolken zu immer neuen Strukturen formieren und ein alternatives, nachhaltiges Lebensumfeld jenseits territorialer Beschränkungen bieten sollen.

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Thomas Struth

Thomas Struth, Paradise 9, Xi Shuang Banna, China, 1999, (Detail), Chromogener Abzug, 269,4

in Kooperation mit Frank Bungarten

Musik

Parallel zur Ausstellung Thomas Struth - Fotografien 1978-2010 präsentierte der Künstler in Kooperation mit dem Gitarristen Frank Bungarten Musik im Labor, dem Ausstellungsraum der Abteilung Bildung. Das Projekt bildete einen anregenden akustischen Kontrast zu den vielfältigen visuellen Eindrücken, die die Besucher beim Ausstellungsrundgang erfahren haben.

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Karin Sander

Karin Sander, Museumsbesucher 1:8, Installation im Labor der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, © VG Bild-Kunst, Bonn 2010, Foto: Achim Kukulies

Museumsbesucher 1:8

3D Bodyscans der lebenden Personen

Mit der Wiedereröffnung des K20 Grabbeplatz wurde erstmals das Labor, neuer Ausstellungsraum der Abteilung Bildung, in Betrieb genommen. Den Auftakt der Ausstellungsreihe mit zeitgenössischen Künstlern, die sich mit dem Kontext des Museums und der Rolle der Besucher auseinandersetzen, machte die Künstlerin Karin Sander mit ihrem außergewöhnlichen Projekt der 3D Bodyscans.

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Labor

Labor mit dem Künstler Tomás Saraceno, 2012, Foto: Martin Larius

Ausstellungsraum der Bildung

Mit der Wiedereröffnung des K20 Grabbeplatz wurde im Sommer 2010 in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ein besonderer Ausstellungsbereich eingerichtet: das Labor. Angrenzend an die Sammlung im zweiten Obergeschoss liegt der neue Schauraum in unmittelbarer Nachbarschaft zu den berühmten Gemälden von Piet Mondrian, Paul Klee und Pablo Picasso. Von 2010 bis 2016 lud die Abteilung Bildung  zeitgenössische Künstler ein, sich in eigens für diesen Raum konzipierten Präsentationen mit der Sammlung und der Rolle des Besuchers auseinanderzusetzen. Dem Publikum wurde hier die Möglichkeit eröffnet, sich der Kunst auch auf der Grundlage eigenen Handelns zu nähern. Dabei konnte es zur Partizipation am Werk bis hin zum Rollentausch zwischen Betrachter und Produzenten kommen. Intendiert war ein Perspektivwechsel inmitten der Meisterwerke der Klassischen Moderne, der eine neue Sicht auf die Kunst, das Museum und die eigene Position erlaubt.

»Wegen Umbau geöffnet«

Blick ins Labor, Foto: Achim Kukulies

»Wegen Umbau geöffnet«
Eine Kunstsammlung wird neu verhandelt

Im Projekt »Wegen Umbau geöffnet« setzen sich Besucher/innen und Museumsinteressierte mit Kunstwerken der Moderne und Fragen des kunsthistorischen Kanons auseinander. Als Fokusgruppen arbeiten sie in einer hierfür entworfenen Ausstellungsarchitektur. Sie entwickeln eigene Zugänge zu von ihnen ausgewählten Werken aus der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen sowie Werken jenseits des westlichen Kanons. In einer Reihe von Workshops untersuchen sie Inhalte, Präsentations- und Vermittlungsformen und kommentieren diese. Schließlich präsentieren sie dem Museum und dem Publikum ihre Perspektiven in Form einer Ausstellung und laden zur weiteren Diskussion ein.

»Wegen Umbau geöffnet« ist Teil des mehrjährigen Forschungsprojekts museum global in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Die Sammlung der Klassischen Moderne, die größtenteils europäische und nordamerikanische Kunst repräsentiert, soll aus verschiedenen Blickwinkeln befragt und neu verhandelt werden.

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